Um 11:45 Uhr am 19. Oktober 2013 ist der Startschuss in das
Abenteuer gefallen.
Startschuss in Chicago |
Das Startschild der „Old Historic Route 66“ war schnell
gefunden und das Fahrrad auch relativ schnell zusammengebaut. Also stand einem
erfolgreichen Tag nichts mehr im Wege, ja wenn da nicht der Wind gewesen
wäre. Die Wetteraufzeichnung zeigt im Nachhinein
eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 37,8 km/h an. Wer sich das nicht
vorstellen kann, sollte sich mal auf ein Laufband stellen und dieses so schnell
stellen, dass man nicht mehr mitkommt. Ja genau so habe ich mich gefühlt! Nach
einer Stunde konnte ich die Skyline von Chicago noch ohne weiteres erkennen und
einen anderen Ort hatte ich auch noch nicht erreicht. Meine Laune war nach 20
Kilometern schon so sehr auf dem Tiefpunkt, dass ich nicht wusste ob ich
heulen, lachen oder einfach los schreien sollte. Ich entschied mich für letzteres
und schrie einfach ein paar deutsche Wörter raus, die keinen Sinn ergaben:
„Bruder“, „Hund, Katze, Maus“! Danach fing ich an zu singen, weil ich dachte,
dass es meine Stimmung anheben würde: „You raise me uuuuuuuup…“! Die Stimmung
wurde wieder allmählich besser und der Blick auf meinen Tacho lies diese wieder
ins unermessliche sinken: „Battery low“! Ach klasse, ich liebe es wenn alles
auf einmal kommt.
Kurzer Abstecher ins Museum in Joliet |
So jetzt mal zur Landschaft, gab ja auch relativ viel zu
sehen! Zumindest bis Joliet, wo auch gleichzeitig meine Mittagspause
stattgefunden hat. Ein historisches Museum, überdimensionale Plastikmenschen am
Seitenrand und ständig die Wegschilder („Historic Route 66“). WLAN und n
Burger, mehr wollte ich gar nicht. Mein Wunsch wurde erhöht. „Nur“ noch 80
Kilometer bei vollem Gegenwind sollten es danach noch sein. Die Motivation war
groß nach der Mittagspause! Zumindest die ersten 5 Minuten! So lange stand ich
nämlich an einem Bahnübergang und hab gewartet. Der Rest ist relativ schnell
erzählt:
- - 20 Kilometer gerade aus
- - Halbe Rechtskurve
- - 27 Kilometer gerade aus
- - Viertel Rechtskurve
- - 20 Kilometer gerade aus
Kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so
froh gewesen bin, meine Eltern wieder zu sehen. Da stand das Wohnmobil endlich
nach 163 Kilometern. Die Steaks und Nudeln waren schon bereit zum Essen. Danach
ne Dusche und n Proteinriegel und endlich ins Bett fallen, war schließlich
schon 20:30 Uhr
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