Samstag, 2. November 2013

Abflug nach Flagstaff und Ausflug zum Grand Canyon

Pünktlich ging es los, da ein straffes Tagesprogramm auf der Agenda stand. Also wieder bei Minusgraden aufs Rad und los gestrampelt. Es ging auf dem Interstate I-40 kilometerlange geradeaus bis eine kleine Kurve kam und wieder endlos lange geradeaus. Immer an dem "Pacific Trail" lang, auf dem ein reger Verkehr herrscht. Zug an Zug reiht sich hier ein. Ich fing wieder die Waggons an zu zählen, aber der Wind bließ von hinten, sodass die Zeit bis zum heutigen Zielort "relativ" schnell vorbei ging. Es ging bis nach Flagstaff, was direkt am Fuße des "Humphreys Peak" liegt. 
Mit Schnee bedeckt: Humphreys Peak (3856 m)
Hier trafen wir uns, duschten schnell und fuhren gemeinsam weiter zum Grand Canyon. Kurz nach dem Mittag traffen wir hier ein. Strahlender Himmel und "Hitze" machte sich breit. Zum Grand Canyon möchte ich gar nicht viel erzählen, sondern die folgenden Fotos sprechen lassen.




Gegen frühen Nachmittag machten wir uns nach kurzer Stärkung mit Pasta & Pizza im "Grand Canyon Village" auf nach Williams, was für heute auch unser Übernachtungsort sein wird. Das Wetter wurde immer besser und so entschied ich mich kurzerhand die knapp 100 Kilometer mit dem Rad zu fahren. Es ging 100 Kilometer gerade aus. Jeden Hügel nahm die Straße mit. Die Landschaft war unglaublich reizvoll, sie hatte ein bisschen was vom Harz (wegen der Hügel), der Alpen (wegen der Holzhütten an den Straßenrändern) und von Kanada (wegen der vielen Wälder). Kurz vor Williams traf ich John. Er war der erste Radfahrer, den ich unterwegs traf. Er war mit einem Trekkingrad inklusive Anhänger unterwegs. Ein unglaublicher Mensch. Seine Story: Er hat vor 12 Jahren viel Geld geerbt und sich davon ein Haus in Oregon gekauft. Er wurde dann von vielen Leuten abgezogen, die an sein Geld wollten. Außer seinem Haus und Fahrrad hat er nichts mehr. Er besucht das ganze Jahr über Freunde in den USA. In Florida, Texas und vielen anderen Staaten. Alle diese Leute besucht er mit dem Fahrrad! Seit 12 Jahren fährt er mit dem Rad ca. 300 Tage im Jahr durch die USA und besucht Freunde. Er kommt gerade aus New York und ist auf dem Weg nach Los Angeles, von wo aus er dann an der Westküste bis nach Oregon hoch fährt! Respekt vor diesem tollen Menschen!! Habe ihm dann geholfen, seinen umgekiptten Hänger wieder aufzustellen und dann fuhr ich weiter. Ich kam um kurz vor 18:00 in Williams am Campingplatz an, wo meine "Crew" schon auf mich wartete. Ich möchte die Gelegenheit gleich mal nutzen, meine Crew vorzustellen:
Die "Ride the Route" - Crew
- Mama Sabine: Sie ist mittlerweile in der Trucker-Szene in die nächste Liga aufgestiegen, so elegant steuert sie das Wohnmobil durch die Straßen Amerikas. Sie sorgt außerdem für saubere Radsachen, ausreichenden Kohlenhydratehaushalt und umsorgt uns vorzüglich!
Hier in St. Louis
- Papa Peter: Zur Zeit leider erkältet aber in der Radszene in Göttingen als Bergziege bekannt. Stieg am vierten Tag mit in das Vorhaben "Ride the Route" ein und war seitdem an insgesamt 7 Etappen beteiligt. Gerade in den Rocky Mountains konnte er seine Stärken ausspielen und zog am Berg davon. Hält sich auf Flachetappen meistens im Windschatten und zieht dann, wenn der Vordermann nicht mehr kann, davon! Außerdem ist er für den Ersatzteilverbrauch zuständig, da er mittlerweile den dritten Reifen geschrottet hat! Desweiteren hat er die Wagenheber im Wohnmobil (!!!) verbaselt!
Nicht nur ein begnadeter Fahrradfahrer